Silvester kulinarisch

2011 Quelle Kurt F. Domnik pixelio.deAndere Länder, andere Sitten, sagt man. Besonders zu Silvester. Während bei uns die gute alte Feuerzangenbowle, Sekt, Raclette, „Dinner for One“ gucken und Fondue unbedingt zu einem gelungenen Jahreswechsel dazugehören, pflegen unsere Landesnachbarn gänzlich andere kulinarische Gebräuche.

In Spanien ist es beispielsweise üblich pünktlich um Mitternacht bei jedem Glockenschlag eine Traube zu verspeisen und sich dabei etwas zu wünschen. Beim letzten Glockenschlag müssen alle Trauben verzehrt sein, sonst riskiert man Unglück im nächsten Jahr. Angestoßen wird, wie wohl fast überall sonst auch, mit Sekt. Ein goldener Ring im Glas soll das Glück positiv stimmen.

In Schottland heißt Silvester Hogmanay und man begeht es traditionell mit Hot Pint (eine Mischung aus Starkbier, Whisky und Eiern) und Black Bun, einer Art überbackener Früchtekuchen. Das Traditionsgericht Haggis, der mit Innereien gefüllte Schafsmagen, darf natürlich auch nicht fehlen.

Auch die Griechen pflegen kulinarische Traditionen zu Silvester: pünktlich zum neuen Jahr wird das sogenannte Basiliusbrot angeschnitten, in dem zuvor beim Backen eine Münze versteckt wurde. Wer das Stück Brot mit der Münze erhält, wird glücklich durchs nächste Jahr gehen.

Israel: Das jüdische Neujahrfest Rosh Hashana (deutsch: Jahresbeginn) soll zur Umkehr anregen. Damit das neue Jahr möglichst süß wird werden in Israel zum Neujahrstag süße Äpfel mit Honig sowie Honigkuchen serviert.

Ebenfalls auf die Füllung kommt es in Russland an; da kommen nämlich Teigtaschen („Pelmeni“) auf den Tisch. Eine Münze im Teig bedeutet Wohlstand, ein Püppchen steht für kommenden Nachwuchs und die normale Hackfleischfüllung … na die steht für guten Geschmack, hat ansonsten aber nichts zu bedeuten.

Da die Franzosen traditionell ohne Böller und Raketen auskommen, lassen sie es beim Essen ordentlich krachen. Zum Champagner werden nämlich vorzugsweise Austern, Trüffel, Hummer und Gänseleber (Foie gras) serviert.

Ungewohnt deftig mögen es die Italiener. Zum Rotwein gibt es Schweinshaxe mit Linsen, für finanzielles Glück, versteht sich.

Bleiben noch die Amerikaner: vor allem im Süden der USA werden zu Silvester gerne Linsen oder Linsensuppe gegessen. Weil die Linsen von ihrer Form her an Münzen erinnern sollen, sollen sie Glück und Geldsegen bringen. In Teilen Pennsylvanias, wo früher viele Deutsche lebten, gehört auch das gute alte Sauerkraut zu den Traditionsgerichten.

Für alle diejenigen, die kurz vor Mitternacht beim Smalltalk noch ein bisschen mehr mit ihrem Wissen prahlen möchten, hier noch ein paar hard facts zum Thema: Die Bezeichnung Silvester geht auf Papst Silvester I zurück, der am 31.12.335 in Rom verstarb und zu dessen Gedenken dieser Tag nach ihm benannt wurde. Am ehesten von allen weltweit dürfen übrigens die Einwohner der Republik Kiribati im Südpazifik  ins neue Jahr feiern…13 Stunden vor dem Jahreswechsel bei uns in Mitteleuropa. Am längsten auf den Beginn des neuen Jahres warten müssen die Bewohner der Samoa-Inseln, mitten im Pazifik verläuft nämlich in der Nähe des 180. Längengrades die Datumsgrenze. Na dann, hoch die Tassen! Auf ein glückliches und erfolgreiches neues Jahr 2011!

[AKH]

Bild: Kurt F. Domnik / pixelio.de