Salmonellen. Nicht das Gelbe vom Ei

Salmonellengefahr Ei
Das Tiramisu von vor zwei Tagen essen? Riecht doch noch gut… Lieber nicht. Wahrscheinlich stand die Leckerei ein Weilchen im Warmen, zum Beispiel auf dem Geburtstagsbuffet. Und da kommen wir zum Punkt: Salmonellen-Gefahr! Bei Temperaturen zwischen +7 und +40°C vermehren sich Salmonellen sehr schnell. Und leider kann man sie weder riechen noch schmecken. Nach frühestens 6, spätestens 72 Stunden werden die Symptome bemerkbar.

Salmonellen im Körper – und dann?

Salmonellose wird die Infektion mit Salmonellen genannt. Es ist eine Magen-Darm-Entzündung, die mit Übelkeit, Erbrechen, Durchfall und Fieber einhergeht. Es gibt fast 2.300 verschiedene Erreger-Typen. Für den Menschen sind die Erreger S. enteritidis und S. typhimurium besonders gefährlich. In schweren Fällen wird mit Antibiotikum behandelt – leider weisen eine Vielzahl der Salmonellenstämme bereits Resistenzen auf. In der Regel klingen die Beschwerden nach einigen Tagen ab. Bei älteren, vorerkrankten sowie abwehrgeschwächten Personen können sie zum Tod führen. Dazu zählen auch Säuglinge und Kleinkinder. Ehemalige Infizierte können zu Dauerausscheidern werden, das heißt, sie zeigen keine Krankheitssymptome mehr, scheiden aber weiterhin Salmonellen aus. Sie dürfen nicht in Einrichtungen zur Gemeinschaftsverpflegung arbeiten. Aber: Oft wissen die Infizierten nicht einmal, dass sie Salmonellenträger sind. Das heißt, es existiert eine hohe Dunkelziffer. Wird eine Salmonellen-Infektion bekannt, ist der Arzt verpflichtet, sie an das örtliche Gesundheitsamt zu melden.

Meist werden Salmonellen in Kindergärten, Schulen, Altenheimen oder auf Straßenfesten bekannt. Nachgewiesen wird der Erreger durch die Untersuchung von Kot oder Erbrochenem. Meist wird Salmonellose mit elektrolythaltigen Flüssigkeiten und fiebersenkenden Medikamenten behandelt, damit der Körper nicht dehydriert, das Fieber gesenkt und der Elektrolythaushalt aufrechterhalten wird.

In den meisten Fällen werden die Erreger durch verunreinigte Lebensmittel und Wasser übertragen. Das heißt, Salmonellen gelangen über die Nahrung in den Körper. Ein sehr großes Risiko geht von rohen Eiern und rohem Fleisch, Speiseeis, Muscheln, Geflügel, Milchprodukten und Mayonnaise aus.

Wie entstehen Salmonellen?

Schuld an der Entstehung der Erreger ist der falsche Umgang mit Lebensmitteln. Ursachen können Herstellungsfehler, falsche oder zu lange Lagerung, Hygienemängel, Übertragungen durch infizierte Personen, Erhitzungsfehler, fehlerhafte Rohware sowie Verpackungs- und Transportfehler sein.

Salmonellen-Gefahr mindern

Bei Auslandsreisen kann der Erreger auch über verseuchtes Wasser aufgenommen werden. Der Erreger ist nicht nur für die Salmonellose verantwortlich – auch Typhus wird von ihm ausgelöst. Um die Gefahr der Typhuserkrankung zu minimieren sollte vor Auslandsreisen eine Schutzimpfung durchgeführt werden. Und: Nur abgekochtes Wasser trinken. Am besten ganz auf Leitungswasser am Urlaubsort verzichten. Stilles Wasser aus dem Supermarkt ist die sichere Alternative – auch zum Zähneputzen.

In der heimischen Küche auf Sauberkeit achten. Auftauwasser von Fleisch und Geflügel entfernen und andere Lebensmittel nicht berühren. Rohe Lebensmittel von bereits durchgegarten getrennt aufbewahren. Regelmäßig Hände waschen. Mindestens 10 Minuten bei 75°C erhitzen – das tötet die Bakterien. Gegarte Speisen unter +7°C kühlen – am besten im Kühlschrank aufbewahren. Vor dem Verzehr noch einmal kurz aufkochen oder anbraten. Gekauftes Hackfleisch noch am selben Tag aufbrauchen oder gut durchhitzen. Speisen mit rohen Eiern sofort verzehren – spätestens 2 Stunden nach Zubereitung. Frühstückseier sicherheitshalber 7-8 Minuten kochen. Wer das Dotter gerne weich mag, sollte höchstens 9 Tage alte Eier verwenden. Arbeitsgeräte nach dem Verbrauch in die Spülmaschine geben, die Spüle desinfizieren. Und: Immer auf das Mindesthaltbarkeitsdatum achten!

Wasser-Test: Ein Ei in ein reichlich mit Wasser gefülltes Glas geben. Ist das Ei frisch, taucht es bis auf den Boden unter. Ältere Eier richten sich vom Boden auf und steigen, je älter sie werden, immer mehr nach oben. Schwimmt es unter der Wasseroberfläche ist es mindestens 4 Wochen alt – weg damit.

Test mit einem aufgeschlagenen Ei: Ist das Ei frisch, hat es einen kugelförmigen Dotter und das Eiweiß steht gallertartig. Wenn das Eiweiß zerfließt, ist das Ei mindestens 7 Tage alt. Ist der Dotter flach und das Eiweiß wässrig ist das Ei schon 4 Wochen alt. Also: weg damit.

Fazit: Gefährdete Lebensmittel immer nur frisch konsumieren, kalt und kurz lagern.

[AKL]


Bild: Uli Carthäuser / pixelio.de