Ein Besuch in der französischen Bretagne lohnt sich. Hier kommt sie nämlich ursprünglich her…die Crêpes, die man in zahllosen Crêperien vor Ort bekommen kann und die in vielen Familien nach wie vor am fleischlosen Freitag auf den Mittagstisch kommt. Und für den Fall das etwas übrig bleibt, werden die Reste am nächsten Morgen zum Frühstück mit Butter und Marmelade gereicht. Traditionell auf einer heißen Eisenplatte gebacken, assoziiere ich Crêpes vor allem mit der kalten Jahreszeit, wenn man sie hierzulande überall auf Weihnachts- oder Jahrmärkten bekommt und sich an der Crêpesbude für die Füllung seiner Wahl entscheiden kann. Ganz hoch im Kurs bei vielen sind die einfacheren Varianten mit Zucker, Zimt und Zucker, Apfelmus, Nutella, Nougatcreme oder Marmelade. Man kann süße Crêpes aber auch mit Kinderschokolade, Yogurette, After Eight, Eis, frischem Obst und vielem mehr bekommen, der Fantasie sind keine Grenzen gesetzt.
Geschichte
Die Geschichte der Crêpes geht weit zurück und beginnt mit der sogenannten Galette, ein aus Buchweizenmehl bestehender Teig – den Buchweizen hatten die Araber im Mittelalter nach Europa mitgebracht – der auf einem flachen, heißen Stein gebacken und dann im Anschluss mit deftigen Zutaten wie Speck, Fisch, Wurst oder Käse belegt wurde. Eine Vorgehensweise, die stark an die neapolitanische Pizza oder die ursprüngliche Zubereitung der spanischen Paella erinnert, was der Galette auch den Namen „Pizza der Bretonen“ eingebracht hat. Da der Buchweizen auf den trockenen Böden gut gedieh und billiger als echter Weizen war, der damals hoch besteuert wurde, fand er besonders bei der armen Landbevölkerung großen Anklang. Angeblich war es unter bretonischen Frauen Brauch die erste im neuen Heim gebackene Galette als Tribut und Ehrerbietung an die früheren Hausbewohner auf den Schrank zu werfen, um so Schutz für die Nachkommen und den häuslichen Segen zu erbitten.
Heutzutage ein eher undebeutendes Korn, kann der Buchweizen mit seinem guten Nährwert und einem hohen Gehalt an Kalzium, Phosphor, Eisen sowie den Vitaminen B1, B2 und B5 punkten. Des Weiteren ist er blutdrucksenkend, leicht bekömmlich und glutenfrei, so dass er auch von Allergikern guten Gewissens gegessen werden kann. Erst zu Beginn des 19. Jahrhunderts fing man dann an das heute bekanntere Weizenmehl zu benutzen, das die Grundlage für die heutige Crêpes bildet.
Crêpes versus Pfannkuchen
Im Gegensatz zum deutschen Pfannkuchen werden Crêpes meist geschmacksneutral oder mit ein bisschen Salz zubereitet, um sie mit entweder süßen oder herzhaften Füllungen zu versehen. Außerdem enthält der Teig mehr Ei und weniger Mehl als der deutsche Vertreter. Durch die im Crêpesteig enthaltene Butter braucht man zum Ausbacken dann auch kein Fett mehr.
Zubereitung
Für etwa 12 Portionen Crêpes nehme man:
- 250 Gramm Weizenmehl
- 1 Prise Salz
- 2 Eier
- 200 Milliliter Milch
- 250 Milliliter Wasser (oder Bouillon)
- 50 Gramm Butter
Die richtigen Geräte zur Zubereitung gibt es in verschieden Ausführungen und Preisstufen im Handel zu kaufen. Anfänger sollten vielleicht zunächst mit einer ganz normalen Haushaltspfanne beginnen, mit der sich ebenfalls leckere Ergebnisse erzielen lassen. Oft ist es jedoch so, dass man das Rezept auf das jeweilige Haushaltsgerät abstimmen muss. Werden die Crêpes beispielsweise zu hart, liegt das daran, dass der Teig zu viel Ei enthält. Hersteller statten ihre Geräte daher oft mit eigenen Rezepturen aus, oft helfen aber auch die guten alten Koch- und Backbücher weiter.
Gibt es eigentlich die Variante Erdbeeren mit geschmolzener Schokolade? Einfach mal beim Crêpesbäcker Deines Vertrauens nachfragen…und guten Appetit!
[AKH]
Bild: Lea M. / pixelio.de
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