Cuy – Das Nationalgericht Perus

Peru ist ein ökologisch und klimatisch vielfältiges Land. Kein Wunder, dass die peruanische Küche mit einer Vielzahl unterschiedlichster und abwechslungreicher Gerichte aufwartet. Und auch für die Peruaner selbst ist das Glück eng mit gutem Essen verbunden.

Da gibt es natürlich Fisch in der Küstenregion, Wild mit Kochbananen und Maniok im Regenwald, Reisgerichte, Geflügel und Lamm im Norden, Kartoffeln, Mais und Chilischoten aus den Anden und Obstsorten wie Lucuma oder Chirimoya, die zu köstlichen Süßspeisen verarbeitet werden.

Peruanisches Nationalgericht

Eine besondere Delikatesse, die ebenfalls aus dem peruanischen Hochland stammt, dürfte Tierliebhabern hierzulande allerdings die Tränen in die Augen treiben, und das nicht wegen der starken Gewürze, die bei der Zubereitung verwendet werden, sondern aufgrund dessen, was da auf dem Teller landet: Cuy, was für nichts anderes als Meerschweinchen steht. Während bei uns die putzigen Tierchen in der heimischen Wohnung zum Liebhaben und Knuddeln im Käfig mit Heu und wahlweise Holzhäuschen gehalten werden, gelten sie in Peru und anderen südamerikanischen Ländern wie Ecudaor und Bolivien als Nutztiere, die  in der kargen Andenregion wichtige Eiweißlieferanten sind und daher extra zum Verzehr gehalten werden.

Und das bereits seit über 4000 Jahren, wobei die Tiere mit Küchenabfällen gefüttert und  im Haus oder im angrenzenden Stall gehalten werden. Haben sie die richtige Größe erreicht, um die vier Kilogramm schwer und rund 35 Zentimeter groß, also wesentlich größer als unsere heimischen Knuddeltiere, nähert sich ihr Dasein schließlich dem Ende und sie werden in der Pfanne oder auf dem Grill gebraten. In Peru allein werden jedes Jahr cirka 65 Millionen Cuys verspeist, wobei das Fleisch im Geschmack dem von Kaninchen ähneln soll. Womit sich wieder einmal der Spruch bewahrheitet: Andere Länder, andere Sitten und Geschmäcker. Was die Peruaner wohl zu unserer deutschen Schweinshaxe sagen würden?

[AKH]

Bild: Bianca Schulz / pixelio.de