Vegane Ernährung bedeutet den vollständigen Verzicht auf tierische Bestandteile in der Nahrung. Sie geht damit noch über den Vegetarismus hinaus. So meiden Veganer nicht nur Fleisch und Fisch, sondern auch Milch und Milchprodukte sowie Eier und Honig.
Die Motive für diese Ernährungsweise sind sehr unterschiedlich. Neben religiösen Motiven möchten Veganer auch aktiven Umweltschutz oder Tierschutz praktizieren oder Kritik an der Ernährungspolitik üben.
Wie sieht vegane Erährung aus?
Normalerweise befassen sich Veganer in umfassenderer Weise mit Ernährungswissen als „Allesesser“. Daher muss ein veganer Speiseplan nicht unbedingt karger aussehen als ein „normaler“ Speiseplan. In der Tat kann vegane Ernährung durchaus sehr abwechslungsreich sein. Viele tierische Nahrungsbestandteile kann man problemlos und oft mit beinahe ähnlichem geschmacklichen und haptischen Ergebnis ersetzen. Fleischliche Bestandteile der Nahrung werden durch Avocado, Austernpilze oder andere Pilzsorten, Tofu oder Weizeneiweißprodukte ausgetauscht. So müssen auch Veganer nicht auf Schnitzel, Gulasch, Würstchen oder Hack“fleisch“ verzichten. Als Ersatzstoffe für Eier dienen erneut die Avocado sowie Sojamehl oder Tofu. Beim Backen kann auch Apfelmus zum Einsatz kommen. Milch wird durch Getreidemilch, wie z.B. Hafer- oder Reismilch, und durch Kokos- oder Sojamilch substituiert. Auch das Sortiment an Milchprodukten auf Sojabasis wächst stetig. Zuckerrübensirup, Reismalz oder Ahornsirup nehmen die Rolle von Honig ein.
Gelatine – welche durch Auskochen von Tierknochen hergestellt wird – zu vermeiden, bedeutet oft besondere Anstrengung für Veganer, da diese häufig als Zusatzstoff in Fertigprodukten verwendet wird. Hier muss man die Zutatenliste checken. Aber es gibt zahlreiche Nahrungsmittel, in denen statt der tierischen Gelatine pflanzliche Produkte wie Agar, Fruchtpektin, Guarkern- oder Johannisbrotkernmehl für Stabilität sorgen.
Gesundheitliche Auswirkungen des Veganismus
Ob vegane Ernährung nun förderlich oder schädlich für die Gesundheit ist, darüber scheiden sich die Geister. Befürworter des Veganismus schwören auf die gesundheitsfördernde Wirkung, Gegner warnen in drastischen Worten vor enormen Gesundheitsproblemen. Allerdings vertritt eine Vielzahl von Ernährungswissenschaftlern eine Ansicht mittig der polarisierenden Meinungen. So könne ein gesunder Erwachsener mit gutem Ernährungswissen durchaus vegan leben. Vegane Ernährung während Schwangerschaft, Stillzeit, Wachstum und im Alter wird weitgehend abgelehnt.
Bei einigen Nährstoffen besteht in der Tat die Gefahr, durch vegane Ernährungsweise Mangelerscheinungen zu erleiden. Daher ist es für Veganer elementar, sich mit dem Nährstoffgehalt in den verschiedenen Nahrungsmitteln vertraut zu machen und einen ausgewogenen Speiseplan einzuhalten.
Sonst drohen gerade bei sogenannten „Puddingveganern“ massive Mangelerscheinungen mit entsprechenden gesundheitlichen Beeinträchtigungen. So kann z. B. ein Mangel an Vitamin B12 neurologische Schäden nach sich ziehen, Eisenmangel beeinträchtigt die Leistungsfähigkeit, Vitamin-D-Mangel und Calciummangel hemmen das Knochenwachstum.
Folgende Liste führt auf, bei welchen Nährstoffen besonderes Risiko für einen Mangel entstehen kann und zugleich, wie diese auf andere Weise zugeführt werden können:
- Vitamin B12: Sauerkraut, Bier, Algen, Nahrungsergänzungsmittel
- Vitamin D: Nahrungsergänzungsmittel
- Calcium: Sesam, Mandeln, Brokkoli, Rucola, Mineralwasser
- Omega -3-Fettsäuren: Rapsöl
- Eiweiß: Vollkornprodukte, Nüsse, Hülsenfrüchte
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