Du hast mal wieder Lust auf was Leckeres zu essen? Aber bitte etwas, das es nicht alle Tage und überall zu kaufen gibt? Solltest du dich einmal auf den Philippinen oder in Vietnam aufhalten, kannst du dir ja Balut bestellen, eine ganz besondere Form von Überraschungsei, bei dem mit Sicherheit keine Fragen mehr offen bleiben und dir der Appetit mit Sicherheit vergehen wird. Einheimische lecken sich allerdings die Finger nach dieser Köstlichkeit…
Balut ist ein gekochtes, angebrütetes Entenei, das der Ente vorher weggenommen und dann bei einer Temperatur von 42 Grad aufbewahrt wird. Zwischen dem 14. und dem 19. Tag werden die Eier gekocht, um später an Straßenständen als leckere Zwischenmahlzeit, quasi als „Ei to go“, verkauft zu werden. Gegessen wird die Köstlichkeit mit ein bisschen Salz, wobei man die sich im Ei befindende Flüssigkeit herausschlürfen muss. Danach bleibt dann noch der Kükenembryo, der je nach Reifegrad mehr oder weniger entwickelt ist.
Hierbei gibt es deutliche Unterschiede und Vorlieben: Auf den Philippinen isst man bevorzugt Eier des 17. Tages, bei denen der Embryo erste Knochen und Augen entwickelt hat. In Vietnam gelten Eier ab Tag 19 als das einzig Wahre, wenn der Embryo bereits sehr gut erkennnbar ist. Warum tut man sich so etwas an??? Richtig, es geht um die Potenz. Balut gilt in Südostasien nämlich als Aphrodisiakum, wobei die meisten der auf den Philippinen gehaltenen Enten eigens für die Balut- Produktion bestimmt sind. Statt an Aphrodisiakum muss ich allerdings eher an Mutprobe denken, denn wer sich freiwillig ein halb entwickeltes Entenküken einverleibt, der ist wirklich nicht zimperlich…
Und wie schmeckt’s? Angeblich hat das bräunlich-schwarze Fleisch einen scharf-salzigen Geschmack, wobei die Schnabel- und Federbestandteile selbstverständlich etwas bissfester sind. Zusätzlich zum Salz kann man Balut auch mit Essig, Sojasoße oder einem Chilidip bekommen. Na dann, wohl bekomm’s.
[AKH]
Bild: Nepenthes / Wikipedia.org