1x Currywurst, bitte!

Currywurst Quelle Betty pixelio.deHerbert Grönemeyer hat ihr einst mal ein Liedchen gewidmet, in Berlin gibt es ein Museum ganz zu ihren Ehren und ich würde jetzt gerne eine essen: Genau, die Currywurst, Deutschlands Nachkriegsknaller!
In diesem Zusammenhang ist ein Name von besonderer Bedeutung, Herta Heuwer, wird ihr doch die Erfindung der Currywurst zugeschrieben. Und wie kam die Dame darauf? Mit Hilfe der in Berlin stationierten Amerikaner natürlich. Deren typisches Gericht, Steak mit Ketchup, wandelte Herta Heuwer nämlich einfach kurzerhand ab, indem sie das Steak mit einer Dampfwurst ersetzte. Der Rest, also die Soße, war dann nur noch ein Kinderspiel, von Frau Heuwer in einer regnerischen Herbstnacht aus Langeweile  – wegen fehlender Kundschaft – aus Tomatenmark, Curry, Chilli und weiteren Zutaten zusammengerührt. Voilá! Die Geburtsstunde der Wurst in Currytunke, die zum Verkaufsschlager in Frau Heuwers Imbiss „Erste Currywurst Braterei der Welt“ an der Kaiser-Friedrich-Straße / Ecke Kantstraße wurde.
In der Tat war das Produkt so durchschlagend, dass von da an viele weitere Currywurstimbisse in Berlin Eröffnung feierten, was Frau Heuwer schließlich 1958 dazu veranlasste ihre Currywurstsoße als Marke beim Patentamt anzumelden. Unter dem Namen Chillup (Chilli und Ketchup). Allerdings war die Rezeptur nicht geschützt und so nahmen viele Nachahmer die Heuwersche Soße als Basis für eigene Kreationen. Seit 2003 befindet sich eine Gedenktafel zu Ehren von Herta Heuwa, die 1999 verstarb, am ehemaligen Standort ihres Lokals (heute Kantstraße 101), zu deren Einweihung zahlreiche ehemalige Stammgäste und Familienangehörige erschienen.

Übrigens: Mit durchschnittlich 400 kcal pro Portion gehört die Currywurst nicht unbedingt zu den Leichtgewichten unter den Lebensmitteln.
Dafür schmeckt sie herrlich lecker! Danke, Herta! Wir schulden dir was…

[AKH]

Bild: Betty / pixelio.de