Entkoffeinierter Kaffee

Kaffeetasse_5_Martin Müller_pixelio.deEntkoffeinierter Kaffee wurde mittels eines speziellen Verfahrens vom Koffein befreit. Ganz lässt sich das Koffein aber nicht vertreiben – eine geringe Menge bleibt immer enthalten. Die EU hat festgelegt, dass entkoffeinierter Kaffee nicht mehr als 0,1 % Restkoffein enthalten darf. So kann der Kaffeetrinker ganz ohne Koffein-Schock sein schwarzes Getränk genießen.


Wie wird Kaffee entkoffeiniert?


Die Entkoffeinierung beginnt bereits bei den noch grünen und ungerösteten Kaffeebohnen. 2 Varianten wollen wir kurz vorstellen: Im direkten Verfahren quellen die Bohnen durch Einsatz von heißem Wasserdampf auf. Danach wird mit Hilfe von Lösungsmitteln wie Dichlormethan und Ethylacetat das in der Bohne enthaltene Koffein herausgelöst. Dieser Prozess wird mehrmals hintereinander vollzogen, damit so viel Koffein wie möglich herausgelöst wird. Da Dichlormethan unter Verdacht steht krebserregend zu sein, müssen nach der Behandlung, während der 10-stündigen Trocknung, alle Rückstände von den Bohnen entfernt werden.


Ein anderes Verfahren ist das Triglycerid-Verfahren. Hierbei werden die ungerösteten Kaffeebohnen mit einer heißen Wasser-Kaffee-Lösung gespült. Dabei setzt sich das Koffein auf der Oberfläche der Bohnen ab. Anschließend werden die Bohnen mehrere Stunden in heißem Kaffeeöl gebadet. Das Kaffeeöl enthält Triglycerid, dass das Koffein von der Bohne entfernt. Der Vorteil dieses Verfahrens: Geschmacks- und Aromastoffe bleiben fast vollständig erhalten. Zum Schluss werden die Bohnen entfettet und getrocknet. Fertig.


Nachteile der Entkoffeinierung


Die entkoffeinierte Bohne hat Vor- und Nachteile. Bohnen ohne Koffein sind natürlich toll, da dank ihnen niemand auf Kaffeegenuss verzichten muss. Aber durch das Lösungsverfahren gehen auch einige der rund 400 Bestandteile der Bohne, die ihr das typische Aroma verleihen, verloren. Entkoffeinierter Kaffee schmeckt also anders als normaler Kaffee. Forscher sind schon einige Zeit dabei, eine Kaffeepflanze zu züchten, die von Natur aus kein Koffein enthält. Die Gen-Forschungen dauern weiter an. In etwa 5-10 Jahren werden erste zufriedenstellende Ergebnisse erwartet.


[AKL]



Bild: Martin Müller / pixelio.de