Die wohl bekannteste Heilpflanze ist die Kamille, doch was genau ist das besondere an ihr?
Die Kamille kommt ursprünglich aus Süd- und Osteuropa, wird aber auch bei uns schon sehr lange angebaut. Die Pflanze kann zwischen 15 und 50 Zentimeter groß werden. Die wichtigsten Anbauländer sind Argentinien und Ägypten. Durch die intensive Züchtung haben sich verschiedene Sorten entwickelt. Was ihren Standort angeht ist die Kamille anspruchslos, sie wächst bei uns auf brachliegenden Feldern, auch im Garten kann sie gut angebaut werden. In der Landwirtschaft wird sie auch oft als Unkraut beschimpft. Die Blütenblätter der Kamille sind weiß und ab Mai bis Juni zu sehen. Wenn man sie zwischen den Fingern zerreibt, kann man den kennzeichnenden Kamille-Geruch riechen.
Wirkung
Doch die Kamille ist wegen ihrer zahlreichen Heilwirkungen so bekannt. Vor allem die Blüten finden in der Naturheilkunde große Verwendung. Am besten pflückt man die Kamille drei bis fünf Tage nach der Blüte und lässt sie bei nicht zu hohen Temperaturen trocknen. Natürlich kann man getrocknete Kamillen auch im Supermarkt oder Reformhäusern kaufen. Für einen Tee werden dann ungefähr ein Esslöffel getrocknete Kamillenblätter mit einem Viertel Liter kochendem Wasser übergossen und kurz ziehen gelassen, fertig ist der Kamillentee. Er hilft gegen Magenbeschwerden aller Art. Doch nicht nur gegen Magenbeschwerden kann der Kamillentee wahre Wunder wirken sie hilft auch bei Problemen mit dem Nervensystem, da die Kamille beruhigend und entkrampfend wirkt kann sie bei Schlaflosigkeit oder anderen nervösen Leiden. Auch bei Erkältungen hilft er weiter.
Doch die Kamille kann auch äußerlich angewendet werden. Ein Kamillendampfbad hilft bei Nebenhöhlenentzündungen, unreiner Haut und Migräne. Dazu einen starken Kamillentee aufbrühen, in eine Schüssel füllen, dann darüber beugen, ein Handtuch über den Kopf legen und den Dampf für ca. 10 bis 15 Minuten einatmen. Als Sitzbad kann die Kamille gegen Frauenbeschwerden, wie Menstruationskrämpfe helfen. Auch die Wundheilung kann die Kamille als Tinktur oder Salbe unterstützen, doch Achtung, die Kamille hat eine stark austrocknende Wirkung.
Wer so viele Möglichkeiten zum Einsatz gegen Krankheiten bietet und schon seit so langer Zeit genutzt wird ist zu Recht die bekannteste Heilpflanze.
[JN]
Bild: michael-andre-may/ Pixelio.de