Der Body-Mass-Index, kurz BMI, ist eine Methode zur Messung und Bewertung des Körpergewichts im Verhältnis zur Körpergröße. Bereits 1871 von Adolphe Quételet entwickelt trägt sie dazu bei, auf die Gefahr von Übergewicht hinzuweisen, das sich damals als zunehmendes Problem herausstellte. Heute ist das Problem in sogar in aller Munde und sehr ernst zunehmen. Der BMI hilft dabei, sich zu orientieren, was ein gesundes Körpergewicht ist und wo Unter- beziehungsweise Übergewicht vorliegt.
Der Body-Mass-Index lässt sich ganz leicht mit folgender Formel berechnen:
Dabei steht „m“ für das Körpergewicht in Kilogramm und „l“ für die Körpergröße in Metern. Man teilt demnach das Gewicht durch die Körpergröße zum Quadrat.
Zur Auswertung sind diese beiden Tabellen von der Uni Hohenheim hilfreich:
Hier der vom alter abhängige BMI für ein gesundes Gewicht:
Alter
|
BMI
|
19-24 Jahre
|
19-24
|
25-34 Jahre
|
20-25
|
35-44 Jahre
|
21-26
|
45-54 Jahre
|
22-27
|
55-64 Jahre
|
23-28
|
>64 Jahre
|
24-29
|
Hier die Klassifikation des BMI (nach DGE, Ernährungsbericht 1992):
Klassifikation
|
m
|
w
|
Untergewicht
|
<20
|
<19
|
Normalgewicht
|
20-25
|
19-24
|
Übergewicht
|
25-30
|
24-30
|
Adipositas
|
30-40
|
30-40
|
massive Adipositas
|
>40
|
>40
|
Ein Beispiel: eine Frau wiegt 58 kg, ist 20 Jahre alt und 1,70 Meter groß. Setzt man die Werte in die Formel ein, so ergibt sich ein BMI von ca. 20, also Normalgewicht. Bei einem zweiten Beispiel ist ein Mann 87 kg schwer, 32 Jahre alt bei einer Größe von 1,76 m und man erhält einen BMI von ca 28, was Übergewicht bedeutet. Der BMI gilt allerdings nur für Erwachsene ab 19 Jahren. Für unter 19-jährige gibt es den „BMI-Rechner für Kinder“.
Wer es noch genauer möchte, hier findet man zudem die Tabelle der World Health Organisation (WHO), Stand 2008, die etwas präziser in verschiedene Stufen des Unter- und Übergewichts einteilt (auf Englisch).
Wer gerade keinen Taschenrechner zur Hand hat kann hier seinen BMI online ausrechnen.
Der BMI ist allerdings nur ein Richtwert, da er nicht genug berücksichtigt, wie zum Beispiel Körperbau oder die Zusammensetzung des Gewichts aus Fett- und Muskelgewebe (Bodybuilder und viele Leistungssportler zum Beispiel haben laut BMI Übergewicht, allerdings setzt sich dieses ja aus Muskelmasse zusammen und ist deshalb nicht kritisch). Der BMI wurde deshalb weiterentwickelt zum Area-Mass-Index (AMI), der genau diese individuellen Faktoren berücksichtigt. Zur groben Einschätzung des eigenen Gewichts ist der BMI allerdings nach wie vor eine gute Methode.
Auch der von der Münchener Ludwig-Maximilians-Universität entwickelte Waist-to-height ratio (WtHR) – Verhältnis von Körpergröße zu Bauchumfang – ist eine bessere Alternative, da hier geziehlt auf den Anteil des schädlichen Bauchfetts geachtet wird. Fett an Oberschenkeln und Po ist hingegen „gutes“ Fett, das der Körper braucht. Zur Bewertung von Untergewicht wird auch eher der Broca-Index zu Rate gezogen, da dieser genauer in verschiedene Schweregrade einteilen kann.
[LL]
Bild: [Paxx] / flickr.com