Sauer macht lustig. Das trifft auch auf die kleinen roten, weißen und schwarzen Johannisbeeren ganz gut zu. Aber sie machen uns nicht nur lustig, sondern liefern unserem Körper auch viele Nährstoffe.
Ihren Namen haben die kleinen Beeren dem Johannistag zu verdanken, der am 24. Juni gefeiert wird. Eigentlich ist es ein Gedenktag an Johannes den Täufer, der sowohl im Christentum als auch im Islam als Heiliger verehrt wird. Im Allgemeinen verbinden wir diese Zeit mit der Sommersonnenwende (21. Juni), bei der die Sonne einen Stillstand erreicht und wir die kürzeste Nacht im Jahr erleben. Und genau in dieser Jahreszeit werden die ersten Johannisbeeren reif.
Johannisbeeren wachsen an mehrjährigen Sträuchern und sollten im besten Fall erst kurz vor der Verarbeitung als Rispen (kleine Ästchen) geerntet werden. Ihre Verwandten sind unter anderem Stachel-, Him- oder auch Brombeeren. Die verschiedenen Arten der Johannisbeere werden als Obststräucher, Zierpflanzen oder zur Herstellung von Parfüm verwendet und haben unterschiedliche regionale Namen. So werden sie in Österreich Ribisel, bei den Schwaben Träuble und in der Schweiz Meerbtrübelo genannt. Die Franzosen nennen sie nach dem bekannten Johannisbeerlikör Cassis.
Eine saure Beere, die auch für Naschkatzen geeignet ist: Kücheneinsatz
Nicht nur zu Likör oder als Zugabe zu Champagner (Kir Royal) lassen sich die Beeren gut verarbeiten. Sie schmecken auch im frischen Zustand sehr gut zu Müsli, Quark und Grießbrei oder einfach mit ein wenig Zucker und Milch. Weiter kann man sie sich als Saft, Marmelade, Gelee und als Nachtisch wie Grütze schmecken lassen. Meine liebste Variante ist jedoch der Johannisbeerkuchen mit Sahne, aber auch der schwäbischen Variante mit Baiser kann ich einfach nicht wieder stehen. Johannisbeeren verfeinern auch herzhafte Gerichte wie zum Beispiel als Sauce zu Wild und Lamm oder als Beilage zu Camembert.
Bei der Zubereitung gibt es einen kleinen Trick. Am Besten wäscht Du die Johannisbeeren noch wenn sie an den Rispen hängen und trennst sie danach sanft mit einer Gabel ab. Im Kühlschrank sind sie dann noch 1-2 Tage haltbar. Wobei sie sich in diesem Zustand auch wunderbar einfrieren lassen und trotzdem ihr Aroma beibehalten.
Das steckt alles in der Johannisbeere
Die kleine saure Frucht liefert unserem Körper viel Vitamin C, Mineralien wie Eisen und Kalium und bei 100g Johannisbeeren nur 0,2g Fett und in etwa 4,9g Kohlenhydrate. Weiter enthält sie Ballaststoffe, die im Magen aufquellen und somit für eine Zunahme des Volumens sorgen, dadurch bekommst Du das Gefühl gesättigt zu sein. Und da Kohlenhydrate nun langsamer aufgenommen werden, steigt Dein Blutzuckerspiegel nach dem Essen nicht so stark an. Durch ihre sekundären Pflanzenstoffe wird unter anderem der Blutdruck und der Cholesterinspiegel gesenkt. Wobei sie durch den hohen Anteil an Fruchtsäure in sehr großen Mengen auch darm- und harnantreibend wirken kann.
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Bild: sunnytiffy / pixelio.de